Wie gefährlich ist Herpes für Kinder und Babys?

Seit vielen Jahren beschäftigen wir uns bei ocean pharma mit dem Thema der Erkrankung an Herpes im Mundbereich (Typ 1, „Herpes labialis“) und der Erforschung von effektiven Mikroalgenwirkstoffen.

Herpes labialis wird bekanntlich durch das Herpes-simplex-Virus verursacht. Die Erstinfektion mit den Viren geschieht meist unbemerkt und häufig vor dem sechsten Lebensjahr. Ist das Immunsystem geschwächt, kann es zu einer (erneuten) Infektion kommen. Was dann zu tun ist?

Auf diesem Wege möchten wir zusammen mit Experten Tipps und Hinweise im Umgang mit Lippenherpes geben. Insbesondere im Umfeld von Kleinkindern.

Für Erwachsene erscheint Lippenherpes zunächst harmlos

Jeder Betroffene weiß, dass die Bläschen an den Lippen nicht schön sind und oftmals auch einen Leidensdruck verursachen. Doch können sie oftmals mit der richtigen antiviralen und antibakteriellen Behandlung in den Griff bekommen werden. Natürlich wünschen sich Betroffene eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit der Pflege, doch ganz so einfach ist es nicht.

Auch wenn beim Abklingen der Infektion, oftmals nur noch wenig sichtbar bishin zu fast verschwunden ist, sollten keine falschen Schlüsse gezogen werden. Denn verbliebene Wunden von Herpesbläschen sind oftmals weiterhin mit Bakterien und Viren besiedelt.

Dies darf nicht vergessen werden! Werden diese nicht unschädlich gemacht, können auch im abklingenden Stadium Herpesviren noch übertragen werden. Ob durch direkten Kontakt, beispielsweise über einen Kuss, aber auch durch einfache flüchtige Berührungen. Dies ist ein ganz wichtiger zu beachtender Faktor. Denn wie schnell greift man sich einmal unüberlegt an den Mund bzw. in den Bereich der Lippen oder gibt Jemand zum Abschied oder zur Begrüßung einen Kuss auf Mund oder Wange.

Gerade bei einem Baby oder Kleinkind ist dies sehr häufig der Fall. Genau diese kleine Berührung kann schon ausreichen, um Bakterien und Viren zu übertragen. Dies geschieht folglich immer dann, wenn Flüssigkeit aus den Bläschen austritt und es zu einer Berührung kommt.

Was genau sind Herpesviren?

Herpesviren sind beim Menschen für vielerlei Infektionen der Haut und der Schleimhaut verantwortlich. Der Herpes simplex Virus Typ 1 und Typ 2 sind beispielsweise für Erkrankungen von Lippenherpes, Herpes im Mund, Herpes in der Nase oder Herpes im Genital- und Analbereich (Herpes genitalis) verantwortlich (Quelle: herpesviren.com).

Diese Viren setzen sich in Nervenknoten fest und können bei einem geschwächten Immunsystem wandern, Zellen infizieren und eine Erkrankung (erneut) auslösen. Fast jeder Mensch kommt im Laufe seines Lebens mit dem Herpesvirus in Kontakt bzw. 90 Prozent der Bevölkerung tragen diesen Virus sogar in sich. Nicht bei Jedem bildet sich ein Herpes. Jedoch verbleibt der Virus im Körper und kann so immer wieder Ursache für eine Infektion werden.

Jeder kann dann einen Lippenherpes bekommen, wenn ein geschwächtes Immunsystem vorliegt. Reize wie psychische Belastungen oder Erkrankungen sind dabei mögliche Auslöser. Ebenso können eine starke Sonneneinstrahlung oder Ekel eine Ursache sein. Denn auch hierdurch wird der Körper in der Immunabwehr gestört. Herpes simplex Viren können hierüber wieder aktiviert werden und zum „Ort“ der Infektion zurückwandern. Die Folge, eine Herpes simplex Infektion.

Herpes – Ansteckungsgefahr für Babys

Genau darum ist es so wichtig, eine entsprechende Sensibilität zu entwickeln. Besonders im Umgang mit Kleinkindern oder Babys, denn die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch. Gemäß erfahrener Spezialisten, kann nur bei sichtbaren Symptomen Herpes übertragen werden.

Doch wenn dies zunächst harmlos klingt, sind diese winzigen Viren gerade für ein kleines Baby bzw. Neugeborene lebensbedrohlich, da sie noch nicht über ein ausgereiftes Immunsystem verfügen. Die Herpesviren können sich so ungehindert auf Organe oder das Gehirn ausweiten. Bei schweren Verläufen sogar irreparable Schäden verursachen.

Daher gilt es hier besonders sorgsam zu sein. Dies bedeutet also, Menschen mit ersten Symptomen bzw. einer bereits sichtbaren Herpeserkrankung sollten nicht die Nähe eines Neugeborenen bzw. von Kleinkindern suchen. Auch in der Schwangerschaft ist dieses Thema nicht zu vernachlässigen. Frauen, die zu Lippenherpes neigen, können in der Schwangerschaft besonders häufig an den unangenehmen Bläschen leiden. Denn ihr Immunsystem ist oftmals leicht geschwächt.

Gelangen diese Erreger in den Genitalbereich kann sich das Baby unter der Geburt infizieren. Dies bedeutet, gerade Elternteile sollten direkt virenhemmende Produkte verwenden und auf entsprechende hygienische Maßnahmen achten. Dies gilt natürlich auch im Umgang mit anderen Menschen, um generell eine Übertragung zu vermeiden.

Hat der Artikel gefallen oder gibt es Fragen hierzu, so können Sie gern unsere Experten unter info@ocean-pharma.de kontaktieren.

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Experten-Tipp entstand in Zusammenarbeit mit:

Prof. Dr. med. Kristian Reich
Dermatologe - Hamburg

Prof.Dr.med. Kristian Reich ist studierter Germanist, Philosoph und Humanmediziner. Sein Studium absolvierte er in Freiburg und München. Im Anschluss folgte die klinische und immunologische Ausbildung an den Universitätskliniken in München, Bern, London, Tübingen und Göttingen sowie bei Auslandsaufenthalten in Los Angeles und Boston.

In der Folge promovierte er in München, absolvierte seine Facharztprüfung in Göttingen und habilitierte auf dem Gebiet der Immundermatologie. Seine Forschung und Lehre fokussierten sich insbesondere auf die Bereich Immunologie, Allergologie und Onkologie. Im Jahr 2003 erhielt Prof. Reich für seine Forschung den Herbert-Herxheimer-Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Immunologie und Allergologie.

Prof. Reich leitet zudem die Translationale Forschung bei entzündlichen Hauterkrankungen am Institut für Versorgungsforschung in Dermatologie und Pflege des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf tätig.

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