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Was ist eine Nagelpsoriasis?

Nagelpsoriasis – noch nie gehört? Dann sind Sie offensichtlich nicht betroffen und dies ist auch gut so. Unsere Nägel, ob an Händen oder Füßen, können bekanntlich von Bakterien, Keimen oder Viren angegriffen werden und so Ursache von einer Vielzahl an Krankheitsbildern sein. Doch bei der Nagelpsoriasis, auch als Schuppenflechte an den Nägeln bekannt, handelt es sich um eine Erbkrankheit. Stress, Alkohol, Rauchen, Verletzungen oder Hautschädigungen durch z.B. einem Sonnenbrand, Medikamente oder auch eine vorhergehende Infektion können ein Auslöser hierfür sein. Verbergen lässt sich dies leider kaum, denn die Nägel zeigen diverse Ausprägungen von Veränderungen des Nagelbildes: die Nägel sind u.a. verformt, haben stecknadelkopfgroße Einbuchtungen (sog. Tüpfelnägel) und z.T. bilden sich Schuppen unterhalb der Nägel, die diese gelb verfärben oder stark porös bzw. brüchig erscheinen lassen bishin zu Nagelplattenablösungen führen können. Nicht selten ist eine Nagelpsoriasis mit Schmerzen verbunden und macht es für Betroffene nicht einfach den Alltag zu bewältigen; zumal auch die psychischen Belastungen nicht zu unterschätzen sind. An den Füßen lässt sich dies noch durch Socken und Schuhwerk verbergen, doch an den Händen ist es für Alle sichtbar.

Wer ist betroffen?

Jeder kann eine Psoriasis an den Nägeln bekommen, aber die Krankheit entwickelt sich normalerweise im frühen Erwachsenenalter. Zumeist bei Menschen, die bereits an einer Schuppenflechte bzw. Psoriasis an der Haut leiden – bei etwa 30 Prozent aller Psoriasis-Patienten sind die Nägel beteiligt. In seltenen Fällen tritt die Nagelpsoriasis auch allein auf. In Deutschland sind etwa 500.000 Menschen1. Neben dem Befall der Haut und der Nägel treten bei Psoriasis-Patienten vermehrt Begleiterkrankungen wie u.a. Arthritis (Psoriasis-Arthritis) auf2. Zum Verständnis: Eine Psoriasis ist eine genetisch bedingte überschießende Abwehrreaktion der Haut. Das Immunsystem ist nicht geschwächt, sondern arbeitet zuviel, da es nichts zu reparieren oder abzuwehren gibt, stattdessen erfolgt eine vermehrte Neubildung von Hornzellen, die wiederum zur Schuppenbildung führt, so der Experte Prof.Dr. Kristian Reich3.

Ist die Nagelpsoriasis ein Nagelpilz?

Nagelveränderungen basieren in vielen Fällen auf einem Nagelpilz (auch Onychomykose genannt), aber eben auch auf einer Schuppenflechte. Nagelpilz und Nagelpsoriasis können sich in den Symptomen ähneln und auch gleichzeitig auftreten, sind aber von der Ursache völlig verschieden. In solchen Fällen sollte immer unbedingt ein Experte aufgesucht werden, dieser kann eine Nageluntersuchung durchführen und so die tatsächliche Ursache herausfinden. Bei einem Nagelpilz kann mit Medikamenten, einem Nagellack oder Serum gearbeitet und so der Wachstum des neuen, gesunden Nagels gefördert werden. Helfen kann hierbei sehr häufig der/die Podoge/in. Ganz wichtig ist dabei die regelmäßige Anwendung, wird der gesunde, nachwachsende Nagel wieder von den beteiligten Bakterien/Viren angegriffen, dauert der Prozess umso länger. Bei der Behandlung ist Geduld gefragt, da der Nagel natürlich ca. 0,5–1,2 mm pro Woche nachwächst. Geduld gilt es ebenfalls bei der Nagelpsoriasis zu haben, diese Behandlung ist sehr langwierig und eine völlige Heilung ist nicht immer möglich. Eine Nagelschuppenflechte sollte durch einen Dermatologen behandelt werden, zum Einsatz kommen hierbei oftmals Medikamente, eine sog. Photo- oder Elektrotherapie. Durch Risse oder andere Veränderungen am Nagel infolge einer Nagelpsoriasis haben Bakterien und Pilze ein leichtes Spiel, daher ist Hygiene hierbei ganz entscheidend.

1 Quelle: https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/haut-krankheiten/article/585558/nagelpsoriasis-stoerend-schmerzhaft.html 
2 Quelle: https://www.pharma-fakten.de/news/details/608-hunderttausende-in-deutschland-nicht-adaequat-behandelt/ 
3 Quelle: https://www.bildderfrau.de/gesundheit/article209710649/Schuppenflechte-Es-kommt-auf-die-richtige-Therapie-an.html
(Bildquelle: stock.adobe.com)
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